Um über kommunalen Chancen und Herausforderungen beim Thema Klima- und Umweltschutz zu sprechen, hatte die SPD-Stadtratsfraktion einen Vertreter der Gruppe Parents for Future Cuxhaven, den Hemmoorer Tobias Söhl sowie den SPD-Samtgemeindebürgermeisterkandidaten Jan Tiedemann zu einem Austausch unter Einhaltung der AHA-Regeln eingeladen.
Nach der Begrüßung durch die Fraktionsvorsitzende Birgit Meyn-Horeis, gab Tobias Söhl zunächst einen kurzen Überblick über die Gruppierung der Parents for Future. Die Bewegung entstand im Mai 2019 als Unterstützergruppe der Schülerproteste von Fridays for Future. Oberstes Ziel sei ein solidarischer Umgang mit den Kindern und Jugendlichen von Fridays for Future und deren Zielen. „Unser Einsatz dient einer lebenswerten Zukunft, wir setzen uns vorbehaltlos für den Klima- und Umweltschutz ein“, so Tobias Söhl.
Jan Tiedemann begrüßte das Engagement der Parents for Future, die sich ehrenamtlich für den Bereich Klima- und Umweltschutz engagieren. „Klimaschutz beginnt vor der eigenen Haustür“, so Jan Tiedemann. Deswegen nehme er gern an der Diskussion über die lokalen Handlungsmöglichkeiten im Bereich der Stadt und Samtgemeinde Hemmoor teil. Ihm sei es wichtig, mit engagierten Personen ins Gespräch zu kommen, um gemeinsam Ideen für die Entwicklung der Kommune zu sammeln, um dann nach Umsetzungsmöglichkeiten zu suchen. „Klima- und Umweltschutz darf nicht unter finanziellen Aspekten ins Hintertreffen geraten“, so Tiedemann.
Gerade auch bei der Umsetzung von größeren Bauvorhaben sollte hinreichend auf den Klima- und Umweltschutz geachtet werden.
Weitere Themen waren der Ausbau öffentlichen Personennahverkehr, die Ausgestaltung der Geh- und Radwege, Anlegung von Blühflächen im Rahmen des Insektenschutzes, die Vermeidung von Plastikmüll.
Auch der mögliche „Bau einer Biomethangasanlage in Hemmoor“ war Thema. Wichtig sei jedoch nochmals zu verdeutlichen, dass es sich nicht um eine herkömmliche Biogasanlage – sondern um eine Biomethangasanlage handeln würde. Eine Anlage, die die überschüssigen Nährstoffe aus der Landwirtschaft, hier Gülle und Tretmist aus der Rinder- und Geflügelhaltung bzw. aus Milchviehbetrieben aufnimmt, das erzeugte Biogas in Form von Biomethan aufbereitet und in Erdgasqualität in das bestehende Gasnetz des regionalen Netzbetreibers einspeist.
Zu diesem Vorhaben gibt es seitens der SPD-Fraktion noch Klärungsbedarf. Die gestellten Fragen müssten nicht nur beantwortet, sondern in Hinsicht auf den „ökologischen Fußabdruck“ ausgewertet werden. Auch die auf der Stadtratssitzung vorgetragenen Bedenken der Bürgerinnen und Bürger nehmen wir ernst, so Birgit Meyn-Horeis.